Niembaum Info

Niembaum (Azadirachta indica) 

 Erst zu Beginn der 60er Jahre begann eine intensive wissenschaftliche Forschung. Grundstein hierfür legte 1959 Prof. Heinrich Schmutterer, der ein interessantes Phänomen während einer Heuschreckenplage im Sudan beobachtete. Dabei fraßen die Heuschrecken alles Grün bis auf die Blätter der Niembäume. Diese wurden von den gefräßigen Tierchen verschmäht.
Seit einigen Jahren setzen sich mehr und mehr Niemprodukte für den ökologischen
 
Pflanzenschutz durch. Einer der wesentlichen Vorteile der Niemprodukte ist,
dass die Schädlinge keine Resistenzen gegen die Niemwirkstoffe aufbauen

Niem gegen Milben
Das für den Menschen unschädliche Niem kann in regelmäßigen Abständen auf die Matratze gesprüht werden, um die Sicherheit vor Milbenbefall noch zu erhöhen.
Das Öl des Niembaums macht die Nahrungsgrundlage der Milben ungenießbar: Die Hautschuppen „schmecken“ den Milben dann einfach nicht mehr, sie nehmen keine Nahrung mehr auf. Gleichzeitig stoppt Niem das Wachstum und die Entwicklung der Milben.

Mehr als 200 Insektenarten, aber auch eine Reihe von Milben, Würmern, Pilzen, Bakterien und sogar einige Viren reagieren empfindlich auf die Inhaltsstoffe des Niem. Schon geringe Konzentrationen verhindern Wachstum, Entwicklung und Fortpflanzung der Organismen. Es reichen weniger als ein Milliliter pro Quadratmeter behandelter Fläche aus, um die Entwicklung und Vermehrung der Hausstaubmilbe empfindlich zu stören. Der Niem-Wirkstoff ist für den Menschen unbedenklich.

 Anwendung von Niemöl im Garten.

 

 Das Niemöl muss zuerst mit einem geeigneten Emulgator vermischt werden. Ein geeigneter ist der Niemölemulgator "Rimulgan" (auf Rizinusölbasis). Man vermischt 4 Teile Niemöl (80%) und 1 Teil Emulgator (20%); dieses Gemisch wird dann zwischen 0,5 und 1% in Wasser gelöst und tropfnass auf die Pflanzen gesprüht.
Bei uns bekommen sie das Niemöl schon gemischt mit Rimulgan.
 Die meisten hartblättrigen Pflanzen können gut eine 1%ige Konzentration vertragen, während viele weichblättrige Pflanzen wie Gurken aber auch andere Pflanzen wie z.B. Birnen nur mit einer 0,5%igen Lösung behandelt werden sollen. 
Presskuchen im Garten.
Der Niempresskuchen aus geschälten, entölten Niemsamen wird vorwiegend als Bodenzusatz eingesetzt. Der Presskuchen hat dabei eine harmonisierende Wirkung auf die Bodenorganismen und verbessert die Nährstoffverfügbarkeit der Pflanzen. Bodenschädlinge wie Nematoden oder bodenbürtige Insekten wie z.B. Trauermückenlarven oder Dickmaulrüssler werden auf natürliche Weise am sich ausbreiten gehindert. Das Schlüpfer der Nematoden aus den Eigelegen (Zysten) wird deutlich reduziert, so das es zu keiner Massenvermehrung kommen kann. Böden die Niempresskuchen enthalten, werden von Insekten als Eiablageplätze gemieden. Im Boden befindliche Insektenlarven sind deutlich weniger aktiv; sie reduzieren ihre Frassaktivität und nur wenige können sich zum fertigen Insekt entwickeln. Konzentrierte Stickstoffdünger wie z.B. Harnstoffdünger oder Gülle werden durch Niempresskuchen im Boden besser verwertet. Er wirkt dabei als natürlicher Nitrifikationshemmer, d.h. die natürlichen Stickstoffverluste in die Luft und das Grundwasser wird stark reduziert, da die Umwandlung des Ammoniums in der Gülle langsamer abläuft und den Pflanzen somit gleichmäßig Nitrat-Stickstoff zur Verfügung gestellt wird. Niempresskuchen selber enthält viele wichtige Pflanzennnährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Kalzium, Magnesium, Kupfer, Mangan oder Eisen. Besonders effizient ist Presskuchen bei Neusaaten, da Keimlinge und junge Pflanzen viele der Niemstoffe über die Wurzeln aufnehmen können. Somit sind sie gut versorgt für die ersten Lebenswochen und gerüstet gegen viele schädliche Einflüsse von Außen. Als reinen Boden- oder Erdenzusatz benötigt man bei Aussaaten und Keimlingen 10 g Presskuchen pro kg Erde; bei Altpflanzungen können bis zu 50 g pro kg Erde gegeben werden. Der Presskuchen sollte mit der Erde gut vermischt werden; bei oberflächlichen Ausbringen leicht einharken. Als Zusatz von Harnstoffdüngern oder Gülle sollten 2 – 3 % Presskuchen zugesetzt und vermischt werden. Aus dem Preßkuchen kann auch ein einfaches Wasserextrakte hergestellt werden. Damit können Pflanzen besprüht oder begossen werden. Für den Wasserextrakt werden 30g je Liter Wasser angesetzt; die Pflanzen damit tropfnass besprühen. Diese Niem-Lösung hat den Vorteil, dass sie kaum Öl enthält.
Wirkstoffgehalt in den Niem-Rohstoffen 
In den Rohstoffen ist das komplette Wirkstoffspektrum von Niem enthalten. Das sind bei Niem etwa 400 verschiedene Wirkstoffe, die durch Synergieeffekte die vielseitigen Wirkungen ausmachen. Das Azadirachtin A ist nur eines davon und da es in einer relativ hohen Konzentration in den Samen vorkommt (ca. 0,05 - 0,1%) wurde es als Standardwirkstoff auserkoren. Das Azadirachtin A alleine macht jedoch keine ausreichend gute Wirkung aus, dafür ist die Vielfalt von Niem notwendig. 
Milben beim Hund.
Gegen die Milben beim Hund empfehlen wir entweder Niemöl pur auf die betroffenen Stellen aufzutragen oder Niem-Repellent zu verwenden. Auf jeden Fall sollte die Behandlung in einem Zeitraum von 3 bis 6 Wochen alle 1 bis 2 Tage wiederholt werden, damit alle frisch schlüpfenden Milben auch erreicht werden.
Pilzbefall am Fell von Pferden.
Gegen Pilzbefall beim Pferd kann das Lebermoosextrakt wirken. Kunden von uns haben uns auf diese Wirksamkeit hingewiesen. Der Extrakt wird 1:10 mit Wasser verdünnt und anschließend auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen bzw. -gesprüht. Die Behandlung sollte mit einigen Tagen Abstand mehrmals wiederholt werden.
Mehltau an Wein.
Sowohl die Produkte Mehltaukombi-Pack als auch Lebermoosextrakt wirken gegen Mehltau. Da es sich bei beiden Produkten um Pflanzenstärkungsmittel handelt, ist es am besten, sie einzusetzen bevor die Krankheit stark ausbricht oder zumindest so früh wie möglich. Beide Produkte werden mit Wasser verdünnt und dann aufgesprüht. Beide Produkte sind sparsam im Gebrauch. Generell sollte die Anwendung nach 10-14 Tagen wiederholt werden, bei starken Regenfällen auch früher.
Kleidermotten im Perserteppich.
Der Niem-Textilspray wirkt neben den aufgeführten Hausstaubmilben auch gegen Motten. Zum einen verhindert es die Eiablage und andererseits werden die Larven am fressen und sich entwickeln gehindert. Die Tiere gehen ein und vertrocknen. Bei akutem Befall empfehlen wir etwa 3 Behandlungen in drei bis vier wöchigen Abstand. Man benötigt etwa 100 ml pro 5 qm pro Behandlung.

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