Fahrenheit Blues
Artikel-Nr.: 924Letzte Jahre wird viel mit Einkreuzung von Wildsorten experimentiert. Davon sind viele sogenannte „Anthosorten“ entstanden. Das heißt: sie beinhalten oft mehr Farbstoff Anthocyan. Das ist ein Farbstoff, dank dem Pflanzen eine intensive blaue, rosa und lila Farbe bekommen. Tomatenfrüchte werden an den Stellen, die direkt von der Sonne bestrahlt werden lila bis lila-schwarz. Fast alle diese Sorten sind mehr oder weniger noch nicht ganz stabil und variieren in ihrer Färbung in unreifem wie in reifen Zustand. Etliche sind sehr schön, aber schmecken nicht so, wie es die schöne Farbe verspricht, diese dunkle Kirschtomate vom Züchter der Green Zebra Tom Wagner aber doch. Das ist eine der dunkelsten Anthosorten, intensiv lila-schwarz mit grün in unreifen zustand. Reif wird sie bräunlich-lila mit orange, mindestens bei unseren trockenen Bedingungen würzig. Im Schnitt zeigt sich ein helleres orange saftiges Fruchtfleisch. Die Blätter sind schmal, auch mit einer Lila Färbung und drehen sich sehr oft auch bei moderater Temperatur zusammen. Verträgt mehrere Stämme.
Aktuell ausverkauft und wird zunächst wieder vermehrt.
1 Portion = 10 Samen
Eine mächtige Saatgutlobby hat innerhalb der EU das Sortenzulassungsverfahren derart kompliziert werden lassen,
so dass wirtschaftlich uninteressante Sorten und solche die eben nicht der vielgepriesenen "Einheitstomate" entsprechen
ausgemustert wurden. Daher besitzen unsere vermehrten Alten Sorten keine Sortenzulassung mehr.
Wir müssen darauf hinweisen: Die angebotenen Sorten geben wir ausdrücklich als Sammelobjekte oder Zierpflanzen ab denn dafür sind sie ja mit viel Aufwand gezüchtet worden. Zu Genusszwecken dürfen sie keinesfalls verwendet werden, ist aber Kulinarisch sehr schade. Unsere Hunde lieben Tomaten zum fressen gerne!
Empfehlenswerte Anthosorte! Mit einer Keimrate...
Empfehlenswerte Anthosorte!
Mit einer Keimrate 5/5 hatte ich bei den Jungpflanzen eine gute Auswahl und platzierte die Kleinsten, die aber die stärkste Stressfarbe in der aufkommenden Frühlingssonne entwickelten, jeweils unter die Terasse und ins Treibhaus. Von den Größeren und Helleren behielt ich zum Vergleich eine.
Die Kleinen blieben auch insgesamt ein wenig in der Größe zurück, trugen aber etwa gleich. Sie bekamen tatsächlich die dunkelsten, schwarzen Früchte, wobei selbst die große Helle immerhin noch lila wurde.
Der Geschmack veränderte sich im Lauf der Saison. Zunächst schmeckten die Früchtchen klar säuerlich-erdig-tomatig ohne jeden Schnörkel. Ich dachte sie mir an eine Brotzeit, fand's passend und war schon zufrieden, da legten sie geschmacklich noch einmal gewaltig nach und bekamen so nach und nach eine fruchtige Süße und eine viel intensivere Tomate mit guter Säure.
Die Pflanzen gediehen an beiden Standorten gut. Unter der Terasse beendete echter Mehltau die Saison Anfang Oktober, Im Treibhaus durften sie noch alles austragen, was bis Ende Oktober angesetzt war.
Kurz und knapp:
- guter bis sehr guter Geschmack
- typische Löffelblätter
- anpassungsfähig und unkompliziert
- mittlerer bis guter Ertrag